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EMS vs. TENS - Wo liegen die Unterschiede?

Expertentipps

Lesedauer: ca. 3 Minuten


Häufig stellt man fest, dass die Begriffe EMS und TENS von vielen Menschen synonym verwendet werden, obwohl beide vollkommen unterschiedliche Anwendungsbereiche abdecken. Dies liegt vor allem daran, dass sowohl EMS als auch TENS elektrische Impulse nutzen, welche über Elektroden abgegeben werden. Doch die weiteren Unterschiede sind mehr als deutlich. Betrachten wir EMS und TENS einmal genauer.


EMS vs TENS

TENS: Effektive Schmerzbehandlung durch Reizstromtherapie


Der Begriff TENS ist eine Abkürzung für die transkutane, elektrische Nervenstimulation. Wie der Name bereits deutlich macht, sollen bei diesem Verfahren die Nerven stimuliert werden. Es werden über die Haut, also transkutan, elektrische Impulse abgegeben, welche die Nervenbahnen anregen sollen. Diese Reize, welche über das Nervensystem an den Muskel weitergeleitet werden, können unter anderem zur Schmerzlinderung beitragen. Die Art der Behandlung bei TENS lässt sich über die Einstellung der Frequenzen, Pulsbreiten und auch der Intensitäten regeln.


TENS ist das Training einzelner Muskeln

Für die lokale EMS-Therapie mit Hilfe von TENS-Elektroden genügen 1 bis 4 Elektrodenpaare, die lokal befestigt werden. Es werden einzelne Muskeln oder Muskelbereiche isoliert trainiert, was jedoch eine Gefahr des Übertrainings sowie eine Verstärkung von muskulären Dysbalancen mit sich bringen kann. Plus- und Minuspol der Elektroden werden bei dieser Reizstromtherapie auf dem gleichen Muskel positioniert, um das isolierte Training einzelner abgeschwächter Partien zu gewährleisten.


Anbringung einzelner Elektroden

Die Elektroden, die meist relativ kleine Einmal-Elektroden sind, werden direkt auf die Haut geklebt oder über Gels oder feuchte Schwämme platziert. Beim Anlegen der TENS-Elektroden ist äußerste Sorgfalt geboten. Es sind sogar spezielle anatomische Kenntnisse nötig, um die genaue Lage des motorischen Reizpunktes sowie der Nervenverläufe zu bestimmen. Der Nachteil der TENS-Therapie ist die schnelle Ermüdung der Muskeln, was eine Überlastung hervorrufen kann.


EMS: Muskel- und Nervenstimulation als Ganzkörpertraining


Der Begriff EMS steht für elektrischen Muskelstimulation. Bei diesem Verfahren sollen Muskeln und Muskelgruppen gezielt trainiert werden. Unter anderem wird die elektrische Muskelstimulation seit vielen Jahren in der Rehabilitation eingesetzt, kann aber auch dem Erhalt der Muskulatur bei Bewegungsunfähigkeit dienen. Hauptsächlich wird das Verfahren aktuell als gezielte Unterstützung im Sportbereich genutzt. Ähnlich wie bei TENS werden auch hier Geräte eingesetzt, welche über Elektroden elektrische Impulse an die Nervenbahnen abgeben. Ziel dabei ist allerdings immer eine gezielte, intensive und wiederholte Kontraktion der Muskeln am ganzen Körper und somit ein Trainingseffekt. Aus diesem Grund werden bei EMS andere Frequenzen, Pulsbreiten und Intensitäten eingesetzt, als beim TENS-Verfahren.


Für EMS mehr Elektrodenpaare nötig

Beim Ganzkörper-EMS-Training benötigt man 8 bis 10 Elektrodenpaare, die über eine Elektrodenweste sowie Po-, Bein- und Armgurte am Körper befestigt werden. Per Kabel oder Bluetooth wird das EMS-Gerät mit der Kleidung verbunden. So wird ein Training an allen großen Muskelgruppenseitengleich garantiert (Plus- und Minuspol der Elektroden liegen auf der gegenüberliegenden Körperseite). Hier werden Agonisten und Antagonisten simultan trainiert und so eine einseitige Belastung mit Folge eines Übertrainings verhindert. Muskuläre Dysbalancen können verhindert werden, es ist jedoch kein isoliertes Auftrainieren möglich.


Elektroden auf der Kleidung statt auf der Haut

Die Elektroden werden bei der Ganzkörper-EMS-Therapie zusammen mit der angefeuchteten Funktionskleidung angelegt, was einen hygienischen Vorteil und höheren Tragekomfort mit sich bringt (zur Erinnerung: bei TENS liegen sie direkt auf der Haut an). Außerdem können die Elektroden mehrfach hintereinander genutzt werden. Das Anlegen der Elektroden über die Bekleidung ist einfach. Es genügt daher, wenn der Trainer über anatomisches Grundwissen verfügt.


Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen TENS und EMS


Beide Varianten sind Verfahren, welche mit Reizstrom arbeiten und es werden ähnliche Geräte eingesetzt. Allerdings unterscheiden sich beide Verfahren deutlich in der Zielsetzung. Während EMS vor allem im Fitness-Bereich dem Muskelaufbau dienen soll, bietet TENS eine Therapie bei Schmerzen und Schmerzleiden durch die gezielte, lokale Nervenstimulation.


Fazit


Da bei der Reizstromtherapie mit lokaler Elektromuskelstimulation (TENS) nur einzelne Muskeln isoliert stimuliert werden, kann es hier zu einer Überlastung sowie zu muskulären Dysbalancen kommen. Ganzkörper-EMS jedoch trainiert alle großen Muskelgruppen gleichzeitig und ist damit ein echtes Ganzkörpertraining mit höherer Gesamtbelastung. EMS ist also eine effektive Trainingsunterstützung und somit sehr gezielt einsetzbar, TENS eher als Schmerztherapie in der Reha und Physiotherapie als lokale Anwendung zu finden.


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Quelle: EMS Beratungs- und Trainingshandbuch, GluckerKolleg

©2020 Redaktion EMS-TRAINING.DE


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